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Als erstes sei erwähnt das Meerschweinchen im Gegensatz zu den bei Kindern allseits beliebten Hamstern tagaktiv sind. Diese Tierchen sind sehr gesellig und somit ist durchaus eine Gruppenhaltung möglich. Mit einer Größe von ca. 35 Zentimeter sind sie der ideale Spielpartner und ab und an auch Kuschelpartner der Kinder. Die Männchen erreichen ca. ein Gewicht von 1500 Gramm, die Weibchen dagegen nur ca. 800 Gramm.
Die Lebenserwartung dieser kuscheligen Tiere beträgt durchschnittlich 6 Jahre, wobei bei guter Pflege kann so ein Tierchen auch durchaus 10 Jahre als Freund ihrer Kinder an seiner/ihrer Seite sein.
Die Männchen werden bereits mit 60 Tagen geschlechtsreif. Die Weibchen sogar noch früher, nämlich mit 28 bis 35 Tagen. Paarungsbereit sind die Weibchen alle 2 Wochen, aber nur einen Tag lang. Die Männchen sind jederzeit paarungsbereit. Wer also keinen Nachwuchs haben möchte, sollte entweder das Männchen kastrieren lassen, oder das Weibchen sterisilisieren, sonst kann es passieren das nach einer Tragezeit von 58 bis 72 Tage plötzlich bis zu 6 vollentwickelte Jungen im Käfig sind. Das Geburtsgewicht der Jungen beträgt zwischen 40 bis 100 Gramm und sie werden ca. 4 Wochen von der Mutter gesäugt.
Das waren die Fakten, nun ein wenig über die Pflege, die Haltung usw.
Ein guter Meerschweinchenkäfig sollte eine Grundfläche von ca. einem halben Quadratmeter haben. In ihrer Lebensweise sind diese Tiere den Kaninchen sehr ähnlich und daher gilt für sie das gleiche wie für Kaninchen. Der Käfig sollte in einem Raum stehen, in dem sich Menschen aufhalten. Er sollte aber auch so stehen, dass diese Tierchen nicht ständig von Lärm, Zugluft oder auch Zigarettenqualm umgeben sind. Ferner sollte er einen erhöhten Standplatz haben, weil die Tiere von dort aus einen besseren Überblick haben. Sie mögen es nämlich gar nicht wenn quasi alles von oben auf sie zukommt - eine natürlich Angst von oben angegriffen zu werden. Eine Freilandhaltung in einem Gehege oder in einem Stall ist nur im Sommer möglich, denn sobald das Thermometer unter 10 Grad Celsius anzeigt gehört das Meerschweinchen ins Haus.Es sollte draußen auch nicht zugig stehen und natürlich niemals der prallen Sonne ausgesetzt werden, denn Meerschweinchen sind Bergtiere und auf große Hitze nicht eingestellt.
Der Speiseplan dieser Tiere ist sehr reichhaltig.
Meerschweinchen sind reine Vegetarier und lehnen Fleisch ganz ab. Im Fachhandel wird spezielles Meerschweinchenfutter angeboten was eine Mischung aus Sonnenblumenkerne, Mais, Weizen, Hafer, Roggen, ungesalzene Erdnüsse und Haselnüsse beinhaltet. Des Weiteren mögen Meerschweinchen gerne Salat, Gemüse, Gras oder auch Löwenzahn, sowie Klee. Doch Vorsicht, denn zuviel Klee bläht stark auf und Löwenzahn sollte nicht direkt vom Straßenrand gepflückt werden, da es von den Auspuffgasen und oftmals auch von dem Kot oder Urin der Hunde verschmutzt ist. Diese Tierchen mögen auch gerne etwas zum Nagen. Deswegen sollten harte Kräcker aus dem Fachhandel, ein Kanten hartes Brot oder auch ein Obst- oder Nussbaumzweig auf dem Speiseplan stehen. Meerschweinchen mögen auch gerne etwas Süßes. Ein Apfel- oder Birnenstück bietet sich da ebenso an wie eine Karotte, Paprika, Schlangengurke oder auch eine Tomate. Kohlsorten sollten mit Bedacht gefüttert werden, denn es bläht sehr stark auf. Milch und gewürzte Speisen vom Tisch sind für das Meerschweinchen Tabu, denn davon bekommt es Durchfall.
Heu wird von den Kaninchen ebenfalls gerne angenommen. Das kann man praktisch in einer im Käfig angebrachten Heuraufe unterbringen und ein wenig davon sollten Sie im Schlafhäuschen des Meerschweinchens deponieren, damit es dort so richtig kuschelig ist.
Die erste Zeit mit einem gekauften Jungtier ist besonders wichtig, denn Meerschweinchen kommen nicht handzahm zur Welt, sondern müssen sich erst daran gewöhnen von Menschen angefasst und gestreichelt zu werden. Ein Jungtier was sich bedroht fühlt greift nicht an oder beißt, sondern es flüchtet und diese natürliche Scheu muss ihm erst genommen werden. Am ersten Tag sollten Sie ihr Jungtier in Ruhe lassen damit es in Ruhe seine neue Behausung erkunden kann und sich damit vertraut macht. Jedes laute Geräusch wie Türen schlagen, Lärm aus dem Fernsehgerät, Musikinstrumente usw., können den Winzling verschrecken. Am zweiten und auch dritten Tag kommen Sie mit kleinen Leckereien wie ein Stück Apfel oder auch Karotte an den Käfig und reichen es durch die Gitterstäbe. Reden Sie dabei beruhigend auf das Tier ein, damit es sich an Ihre Stimme gewöhnt. Später wird es mit dem typischen Meerschweinchenquieken sofort kommen wenn es Sie hört. Am vierten oder fünften Tag können Sie eine Leckerei direkt durch den Käfigeingang halten. Bitte nicht von oben. Wenn Ihr Meerschweinchen seine Scheu überwunden hat wird es zu Ihrer Hand kommen und die Leckerei fressen. Bitte keine fahrigen oder hastigen Bewegungen dabei machen. Warten Sie einfach ab. Sie können dabei kleine Berührungen am Bauch oder Kopf versuchen. Am sechsten Tag etwa können Sie einen Schritt weiter gehen und das Tier vorsichtig aus seinem Käfig nehmen und es auf ihren Schoss setzen, wo bereits die Leckereien warten. Reden Sie beruhigend und streicheln es sanft und vorsichtig. Ab diesem Zeitpunkt wird Ihr Tier von Tag zu Tag zahmer werden. Sie dürfen es aber nicht tagelang danach links liegen lassen, denn wenn sich niemand um das Tier kümmert wird es wieder scheu werden.
Sie können das Meerschweinchen später auch einen Freilauf im Zimmer gewähren, doch Vorsicht. Wie Kaninchen nagen Meerschweinchen gerne an Holzmöbel, Tapeten, Elektrokabel, Teppiche usw. Daher sollte der Freilauf im Zimmer unter Aufsicht stattfinden.
Bei einem Freilauf im Garten sollte durch einen Zaun aus Hasendraht begrenzt sein, damit sich ihr Tierchen nicht in die Büsche schlägt und eventuell abhaut. Ganz ungefährlich ist der Freilauf im Garten jedoch nicht, denn Ihr Meerschweinchen wird nicht nur Gras und Blumen anfressen, sondern ggf. auch Sträucher und Beeren probieren und dabei besteht oftmals Vergiftungsgefahr. Sie sollten das Freilaufgehege auch nicht dort aufstellen wo Klee und Hahnenfuss wächst, denn beides führt bei übermäßigem Verzehr zu Blähungen. Bitte auch Ihr Meerschweinchen nicht ins nasse Gras setzen, da sonst die Gefahr besteht, dass sich Ihr Tier erkälten wird.
Wenn Sie all das ein wenig beachten werden Sie viel Freude an ihrem "Mitbewohner" haben und sich tgl. an dem freudigen Quieken erfreuen wenn es Sie sieht oder hört.
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